olin-logo OLIN gGmbH

Die Olin gGmbH ist eine Förderorganisation für Umwelt und Naturschutz. Sie unterstützt umwelt- und gesellschaftspolitische Organisationen.

Unsere Erde befindet sich in einem fragilen Zustand. Die Zeichen einer herannahenden Klimakatastrophe sind nicht mehr zu übersehen. Weltweit sind Extremsituationen erlebbar wie schwerste Stürme, anhaltende Dürreperioden, schmelzende Gletscher und Eisberge, steigende Meeresspiegel. Einige Folgen des Klimawandels sind bereits unumkehrbar, und noch schlimmere Konsequenzen drohen.

Das alles ist wissenschaftlich belegt, erfahrbar und allen bekannt. Doch nach wie vor unternehmen Politik und Wirtschaft viel zu wenig, um mit drastischen Maßnahmen die dringend notwendige Kehrtwende einzuleiten.

Umso wichtiger wird die Zivilgesellschaft, deren Einsatz und Druck es zu verdanken ist, dass es immerhin auf einigen Gebieten positive Veränderungen gibt. Dieser Zivilgesellschaft und ihren Organisationen fühlt sich die Olin gGmbH verpflichtet.

Die Olin gemeinnützige GmbH setzt sich dafür ein, dass diejenigen, deren Geschäftsmodelle den Klimawandel und die Umweltzerstörung verursachen, für die Schäden aufkommen.

Deshalb fördern wir:

  • Naturschutzorganisationen, die wertvolle Lebensräume für Menschen und Tiere schützen, erhalten und entwickeln und deren Bedeutung ins öffentliche Bewusstsein rücken.
  • Umweltorganisationen, die sich politisch dafür einsetzen, gegen die Ursachen der Umweltzerstörung und des Klimawandels vorzugehen.
  • Organisationen, die sich für gesellschaftspolitische Veränderungen engagieren und dadurch auch im Umwelt- und Klimaschutz Fortschritte erzielen.

Wir unterstützen die von uns geförderten Organisationen beim Aufbau und der Weiterentwicklung ihrer Aktivitäten.

Die Olin gGmbH wurde im Jahr 2012 von Alexander Szlovák gegründet. Ihre finanziellen Mittel erhält sie von seiner für diesen Zweck errichteten Stiftung.

Diese Themen sind uns wichtig

Die zeitliche Dringlichkeit, den Klimawandel aufzuhalten, führte Olin in der Auswahl der Förderpartner:innen zu einer thematischen Eingrenzung: Wir konzentrieren uns auf Maßnahmen, die die Natur erhalten und vor weiterer Zerstörung schützen sowie auf Projekte, die die Ursachen des Klimawandels bekämpfen. Daraus haben sich folgende Kernthemen in unserer Förderung herausgebildet:

Divestment
Die Klimaziele von Paris sind nur noch zu erreichen, wenn die CO2-Emissionen schnell und drastisch sinken. Deshalb führt kein Weg daran vorbei, aus den klimaschädlichen fossilen Brennstoffen Kohle, Öl und Gas auszusteigen. Um eine Klimaerwärmung von vier bis sechs Grad mit schwerwiegendsten Folgen zu verhindern, müssen die fossilen Brennstoffe sämtlich im Boden bleiben. Zivilgesellschaftliche Organisationen verfolgen deshalb die Strategie des Divestments: Investitionen abziehen aus Kohle-, Gas- und Ölkonzernen.

Landwirtschaft
Obwohl die Landwirtschaft in hohem Maße Treibhausgase emittiert, wurden für sie in Deutschland und in der EU sehr viel niedrigere Reduktionsziele vorgegeben als in anderen Sektoren. Die Reform der Gemeinsamen Argrarpolitik (GAP) der EU lässt jedoch nicht erkennen, dass sich daran substanziell etwas ändert. Die Landwirtschaft muss zukünftig einen deutlich höheren Beitrag zur Erreichung der EU-Klimaziele leisten, entsprechend ihres Anteils an schädlichen Emissionen.

Umwelt-und Klimaklagen
Nach dem Klimaabkommen von Paris 2015 führten die dort gemachten Zusagen fast aller Staaten nicht zu den erwarteten Ergebnissen. Deshalb gehen Bürger:innen und zivilgesellschaftliche Organisationen inzwischen mit Klimaklagen gegen Regierungen und Unternehmen vor, die nicht aktiv werden und Klimaschutzziele missachten. Gerichte und der Gesetzgeber werden dazu aufgefordert, entsprechend der Zusagen des Pariser Klima-Abkommens zu handeln. Ziel der Klagen sind verbindliche Maßnahmen, um das 1,5-Grad-Ziel noch zu erreichen. Unternehmen, die zur Umweltzerstörung beitragen, sollen reguliert und zur Verantwortung gezogen werden.

In Deutschland erklärte das Bundesverfassungsgericht mit seinem wegweisenden Urteil im April 2021 den Klimaschutz zu einer Frage der Generationengerechtigkeit: Die heutigen Generationen dürfen nicht derart hohe CO2-Budgets beanspruchen, dass nachfolgenden Generationen dadurch eine nicht zu tragende Last zur Emissionsreduktion aufgebürdet wird; der Gesetzgeber muss dem Klimawandel entgegenwirken, gesetzliche Vorschriften dürfen hohe Emissionsminderungslasten nicht auf Zeiträume nach 2030 verschieben. So entstand die Möglichkeit, gegen Unternehmen vor Gericht zu ziehen, um konkrete Maßnahmen zur Emissionsreduzierung einzufordern.

Verkehrspolitik
Die klimaschädlichen Emissionen im Verkehrssektor als Ganzes – einschließlich des Luftverkehrs steigen seit vielen Jahr weiter an. Es braucht eine ambitionierte Minderung der Treibhausgasemissionen. Doch bisher fehlen wirkungsvolle nationale oder internationale Mechanismen, den verkehrsbezogenen CO2-Ausstoß zu reduzieren. 

Der Straßenverkehr ist der einzige Bereich, in dem der Ausstoß von Klimagasen zunimmt.
DUH hat mit ihren Klagen in vielen deutschen Städten Luftreinhaltepläne durchgesetzt. Seitdem die DUH den Dieselabgasbetrug aufdeckte, konnte sie mit eigenen Abgasmessungen zahlreichen Autoherstellern Betrug nachweisen und sie zur Umrüstung zwingen.

Obwohl das Flugzeug das klimaschädlichste Transportmittel ist, ist der Luftverkehr eine schnell wachsende Branche: Weltweit sind rund 1.200 Flughafeninfrastrukturprojekte geplant. Und obwohl mehr als achtzig Prozent der Weltbevölkerung nie geflogen sind, sind gerade diese Nichtflieger*innen die Leidtragenden der Klimakrise und der Infrastrukturprojekte mit ihren negativen Folgen wie Landraub, Lärm und Gesundheitsrisiken.

Gesellschaftspolitik
Privilegierter Zugang von Konzernlobbyisten zu politischen Entscheidungsträgern geht sehr häufig zu Lasten von Natur und Umwelt. Diesem Zugriff auf Politik und Gesetzgebungsverfahren müssen Schranken gesetzt werden. Zivilgesellschaftliche Organisationen decken auf nationaler und auf EU-Ebene auf, wie einseitige Einflussnahme die weltweite Umweltzerstörung vorantreibt und fordern Transparenz und Regeln zur Eindämmung von Konzerninteressen.

Das sind unsere Förderkriterien

  • Gegenüber der finanzstarken Wirtschaftslobby hat es die Zivilgesellschaft schwer, sich für ihre Interessen im politischen Raum und in der Gesellschaft Gehör zu verschaffen. Olin sieht seine Aufgabe daher auch darin, zivilgesellschaftliche Organisationen zu stärken, damit sie gesellschaftliche Debatten anstoßen, Politik kritisch begleiten und auf Missstände aufmerksam machen können.
  • Wir achten darauf, ob die Förderorganisation einen strategischen Ansatz wählt, der eine möglichst hohe Wirkung bei der Lösung eines Umweltproblems erzielt.
  • Wir vergeben Fördermittel vor allem an Organisationen, die direkt zur Lösung eines relevanten ökologischen Problems beitragen und dafür keine weitere Mittlerorganisation einsetzen.
  • Durch unsere Unterstützung soll für die Organisation ein erkennbarer Mehrwert entstehen.
  • Aus diesem Grund setzt Olin Fördermittel in der Regel für eine strukturelle Entwicklung ein und nicht für einzelne Kampagnen oder Projekte.
  • Olin vergibt langfristige Förderungen, die Planungssicherheit für die Förderpartner:innen bedeuten und eine höhere Wirkung versprechen.
  • Mit unseren Förderpartner:innen vereinbaren wir gemeinsam ein möglichst messbares Ziel.
  • Die Größenverhältnisse müssen zueinander passen: Ist die geförderte Organisation im Vergleich zu Olin sehr groß, kann ein verhältnismäßig kleiner Förderbeitrag keinen erkennbaren Unterschied machen.
  • Wir legen Wert darauf, dass die Förderorganisationen vollkommen unabhängig agieren und deshalb keine Finanzmittel vom Staat oder Unternehmen erhalten.

So sieht unsere Förderpraxis aus

  • Die Ausgestaltung unseres Förderprozesses hat sich ausschließlich aus der Praxis ergeben.
  • Für die Auswahl der zu fördernden Organisationen führen wir eigene Recherchen durch und entscheiden nach den definierten Kriterien.
  • Die Förderstrategie besteht darin, kleine und mittlere Organisationen zu unterstützen, die flexibel und effektiv handeln und ihre Ziele vor allem durch gesellschaftspolitische Aktivitäten und die Mobilisierung der Öffentlichkeit erreichen.
  • Der persönliche Austausch prägt die Förderpartnerschaft entscheidend: Wir legen großen Wert auf Gespräche mit Teammitgliedern der Organisation und erst in zweiter Linie auf schriftliche Reports.
  • Den Förderprozess mit unseren Partner:innen (Antrag, Fördervereinbarung, Berichte) halten wir schlank und unbürokratisch.

In diesen Netzwerken ist die Olin gGmbH Mitglied:

Transparenzinformationen der Olin gGmbH